Sie leiten in Bremerhaven das Projekt „Green Economy“. Was verbirgt sich dahinter? 

Weithin sichtbarer Leuchtturm unseres Green Economy Projektes ist das nachhaltige Gewerbegebiet Lune Delta, das wir derzeit auf einer Fläche von insgesamt 150 ha im Stadtsüden entwickeln. Mit Lune Delta wollen wir für Unternehmen geeignete Rahmenbedingungen schaffen, zukunftssicher, also nachhaltig, zu wirtschaften. Zum Gebietsauftakt planen wir ein grünes Gründerzentrum, das die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) kürzlich mit dem Vorzertifikat in Platin ausgezeichnet hat. Das Zentrum soll auf Grund der nachhaltigen Bauweise und dem nachhaltigen Umfeld für junge Unternehmen der Green Economy zu einem Heimathafen werden. Es eröffnet die Möglichkeit, die Unternehmen bei den Herausforderungen des Klimawandels und zugleich auch des Strukturwandels aktiv zu begleiten. Denn nachhaltiges Wirtschaften ist eine große Herausforderung – beinhaltet aber auch große Chancen. 

 

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeitskommunikation in Ihrem Projekt? 

Obwohl in Bremerhaven seit über 40 Jahren das international renommierte Klimaforschungsinstitut AWI (Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung) beheimatet ist und das Klimahaus seit seiner Eröffnung in 2009 jährlich mehrere Hunderttausend Besucher hat, ist Bremerhaven in der Öffentlichkeit immer noch kein Hot Spot in Sachen Nachhaltigkeit. Von daher bemühen wir uns im Rahmen unserer Kommunikation nach außen ständig darum, Bremerhaven als Wirtschaftsstandort für die „Green Economy“ zu präsentieren. Ein wichtiger Baustein ist unser Blog (www.green-economy-bremerhaven.de), auf dem wir wöchentlich mindestens einen Beitrag über unsere umweltaktive und nachhaltige Wirtschaft und Wissenschaft veröffentlichen. 

 

Wie ist die Zusammenarbeit der Stadt Bremerhaven mit Unternehmen? Wer ist Treiber in Sachen Nachhaltigkeit?  

Die BIS Wirtschaftsförderung ist eine städtische Gesellschaft und hat die primäre Aufgabe, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Hierfür stehen uns verschiedene Instrumente (Förderprogramme, Immobilien, Flächen etc.) zur Verfügung. Da wir der Meinung sind, dass nur nachhaltiges Wirtschaften zukunftsfähig ist, unterstützen wir Unternehmen dabei, sich dahingehend zu transformieren. Wir agieren dabei aber nicht alleine, sondern kooperieren mit vielen Partnern wie z.B. mit der Hochschule Bremerhaven und den zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen in der Stadt. Um unserer Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit nachzukommen, haben wir eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und bereits zweimal nach dem Deutschen Nachhaltigkeits Kodex berichtet.  

Annette Schimmel ist Referentin im Workshop Nachhaltigkeitskommunikation von Kommunen und Zusammenarbeit mit Unternehmen

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